Vollkornprodukte – egal ob Brot, Nudel, Reis oder Müsli, haben einfach eine Menge Vorteile zu bieten, daher würde ich sie immer bevorzugen.
Ich spreche hier allerdings von der allgemeinen Ernährung und bin ein großer Fan der 80/20 Regel.
Wenn eine Ernährung kein Spaß macht und man unglücklich ist, bleibt man sowieso nicht lange am Ball, daher sollte man sich auch nichts direkt verbieten.
Bei herzhaften Produkten wie z.B. dem belegten Brot gibt es wirklich tolle Vollkornprodukte die auch einfach sehr sehr lecker schmecken und hier sollte auch für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Auch bei Reis und Nudeln kann man ganz easy zur Vollkornvariante greifen, für den Anfang kann man sie auch noch mit den nicht Vollkorn Varianten mixen, um sich langsam heran zu tasten.
Wenn man allerdings Kekse, Kuchen oder Süßspeisen isst, kann ich zum Teil nachvollziehen, wenn man keine Vollkornprodukte wählt.
Also wie bereits erwähnt, 80% Vollkornprodukte sind auch ein guter Richtwert 🙂
Was genau sind eigentlich „Vollkornprodukte“?
Beim Mahlvorgang wird entschieden, wie stark das Getreide gemahlen wird, je häufiger und feiner es wird, desto mehr Nährstoffe gehen verloren.
Der Nährstoffgehalt wird am Ende durch die Mehltypenzahl bestimmt.
Dieser gibt an wieviel Asche auf 100 Gramm Mehl zurückbleiben, wenn man es verascht.
Diese zurückgebliebene Asche entspricht den enthaltenen Mineralstoffen (z.B. Typ 405 = 405 mg Mineralstoffe enthalten auf 100g Mehl).
Es gibt natürlich auch verschiedene Arten von Mehl, meistens finden wir bei uns Roggen, Dinkel und Weizen, wobei Roggen und Dinkel etwas mehr Mineralstoffe enthalten:
Mehltypen:
Roggen: 815, 997, 1150
Dinkel: 630, 812, 1050
Weizen: 405, 550, 812, 1050
Vollkornprodukte haben diese Mehltypenbezeichnung nicht, da hier stets das volle Korn (inklusive Schale) verwendet wird.
Bei den normalen Weizentypen wird z.B. die Kleie (Randschicht) entfernt, wodurch das Mehl auch heller wird.
Die Lebensmittelindustrie macht sich dies leider auch gerne zu nutzen, häufig werden Backwaren einfach mit Lebensmittelfarbe etwas dunkler dargestellt, um die Produkte gesünder wirken zu lassen.
Neben dem höheren Mineralstoffgehalt (Eisen, Magnesium, Selen, Zink und Kalium), haben Vollkornprodukte ebenso mehr Vitamin B und Vitamin E.
Dazu kommt, dass Vollkornprodukte ebenso einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen haben (besonders in den Randschichten des Korns enthalten).
Sekundäre Pflanzenstoffe haben viele positive Eigenschaften auf den menschlichen Körper, z.B. können sie das Risiko von Herzerkrankungen senken.
Vollkornprodukte enthalten übrigens auch essenzielle Aminosäuren und sind sehr gute Eiweißlieferanten.

Tipps zur Umsetzung
- Vollkornnudeln und Vollkornreis bei den warmen Mahlzeiten verwenden
- Beim Bäcker nach Vollkornbrot Fragen (es gibt mehr als nur Schwarzbrot 😊)
- Morgens gerne Vollkornmüsli nutzen oder es noch besser selbst zusammen mixen
- Im Supermarkt die Inhaltsliste anschauen, nicht nur der Optik trauen.
- Kurz gucken welche die ersten Zutaten sind (diese sind gleichzeitig der größte Anteil), wenn dort nicht ein Mal das Wort „Vollkorn“ steht, evtl. lieber ein anderes Brot wählen
- Brote selbst backen, es gibt mittlerweile dutzende Brotrezepte im Internet, welche wirklich am Wochenende schnell und einfach gemacht sind
- Für den Anfang Vollkorn mit normalen Produkten mischen (z.B. 50/50 bei den Nudeln)