In diesem Artikel möchte ich ein mal das Thema Süßstoffe näher beleuchten.
Es wird nicht im Detail um Zucker oder Zuckeraustauschstoffe gehen, sondern nur um Süßstoffe und einen kurzen Vergleich mit den Alternativen.
Kaum ein Thema wird so heiß diskutiert und spaltet die Gesellschaft, wie das Thema Süßstoffe.
Ich war letztes Wochenende auf einer Messe und wenn es um Ernährung ging, waren Süßstoffe mindestens zu 90% ein Thema.
Grundsätzlich finde ich es sehr gut, wenn Leute Dinge kritisch hinterfragen und nicht alles einfach hinnehmen.
Gerade im Bezug auf Ernährung, sollte die Mehrheit sich viel mehr Fragen stellen und mit dem Thema auseinander setzen.
Nicht umsonst ist die falsche Ernährung, kombiniert mit Bewegungsmangel, für den Großteil der Krankenkassen Kosten zuständig.
On Top sind direkte Auswirkungen wie Herz- Kreislauferkrankungen, die Todesursache Nummer Eins in Deutschland.
Das klingt wirklich heftig, aber so ist es einfach!
Wenn der Großteil der Bevölkerung hier ein paar grundlegende Dinge ändern würde, könnten wir so vielen Krankheiten vorbeugen.
Zurück zum Thema, bei Süßstoffen reagieren nach meiner Erfahrung sehr viele Leute kritisch und haben direkt eine gewisse Trotzhaltung.
Hochverarbeitet, Chemiekeule, Krebserregend…. in diese Richtung geht die Mehrheit.
Jetzt kommt allerdings das ABER – auf der einen Seite werden Süßstoffe nur allzu oft verteufelt und man darf sie auf gar kein Fall konsumieren.
Auf der anderen Seiten wird aber Fleisch aus dem Discounter gekauft, Alkohol getrunken, andere hochverarbeitete Lebensmittel konsumiert und Zucker als weniger schlimm dargestellt.
Warum hört hier das kritische Denken und Hinterfragen auf?
Klar, jeder soll tun was er kann, niemand ist perfekt!
Keiner hat Lust sich den ganzen Tag mit Ernährungsfragen zu beschäftigen- trotzdem fällt auf, dass eine große Mehrheit sich die Süßstoffe als Feind rausgesucht hat.
Schauen wir uns doch einfach mal die aktuelle Lage an.
In unserer Gesellschaft leidet kaum jemand an Nahrungsmangel, wir haben eindeutig ein Überangebot an Nahrungsmitteln.
Davon sind die meisten stark verarbeitet und enthalten auch noch viel Zucker.
Die Gründe sind vielfältig, er macht abhängig, er agiert als Geschmacksverstärker, er macht Lebensmittel länger haltbar.
In Deutschland sind mittlerweile die Hälfte aller Menschen übergewichtig.
Ich betone noch ein mal, es geht hierbei um keine Einordnung aus ästhetischen Gründen!
Übergewicht bedeutet, man lebt in einem Bereich mit erhöhter Krankheitswahrscheinlichkeit und ebenso erhöhter Mortalität.
Die Gründe habe ich bereits genannt: Falsche Ernährung und Bewegungsmangel.
Einer der wichtigsten Faktoren bzgl. der falschen Ernährung, ist der viel zu hohe Zuckerkonsum.
Zum einen wird die gesamte Kalorienaufnahme stark erhöht (häufig auch durch verstecke Kalorien), zum anderen entstehen starke Blutzuckerschwankungen und daher auch viele Heißhungerattacken.
Am Ende wird also schnell noch mehr gegessen, als überhaupt nötig wäre.
Man kann also sagen, es läuft zur Zeit einiges schief und wir müssen hier unbedingt etwas ändern!
Ganz kurz zurück zum Zucker, dieser ist kein Naturprodukt, der so auf Bäumen wächst.
Zucker wird stark verarbeitet und liefert uns pure Energie, die zu extremen Schwankungen im Blutzuckerspiegel führt (= Heißhunger).
Das Risiko für Adipositas und ebenso Stoffwechselerkranungen wie Diabetes Typ-2 steigt enorm!
Kommen wir endlich zum Süßstoff!
In Europa sind zur Zeit elf Süßstoffe im Lebensmittelrecht aufgenommen:
Acesulfam , Advantam, Aspartam, Aspartam-Acesulfam-Salz, Cyclamat, Neohesperidin DC, Neotam, Saccharin, Steviolglycoside “Stevia”, Sucralose, Thaumatin
Im Gegensatz zu Zuckeraustauschstoffen (wie z.B. Xylit oder Erythrit), sind Süßstoffe keine nahen Verwandten vom Zucker.
Süßstoffe haben viel weniger Kalorien als die genannten Alternativen.
Es sind in der Regel komplexe chemische Verbindungen, mit einer sehr viel stärkeren Süßkraft.
Im Gegensatz zu Zuckeraustauschstoffen, haben Süßstoffe auch einen ADI (acceptable daily intake), also eine Höchstgrenze.

Beleuchten wir nun kurz die gängigsten Bedenken und Einwände GEGEN Süßstoffe:
1) Sie sind stark verarbeitet und bestehen nur aus Chemie!
Süßstoffe sind in der Tat stark verarbeitet. Stevia z.B. kann aber auch natürlich gewonnen und muss nicht synthetisch hergestellt werden. Jetzt aber die Frage, warum sollte es schlechter als Zucker sein?
Zucker wird genauso stark verarbeitet! Beides kommt als reine Süßungsquelle und ohne Nährstoffpaket!
2) Sie regen den Hunger an und spielen dem Körper etwas vor.
Diese Aussage wurde mittlerweile häufig genug revidiert.
Der Körper reagiert nicht direkt auf diesen süßen Geschmack und will noch mehr.
Ein Körper arbeitet mit dem was er bekommt und spaltet die einzelnen Verbindungen.
Er wird nicht einfach Heißhunger entwickeln und dadurch zu vermehrten Appetit anregen, wenn Süßstoffe konsumiert werden.
Ganz anderes beim Zucker, hier steigt die Blutzuckerkurve rasant und fällt genauso, die Folge: Heißhunger.
3) Sie sind giftig und krebserregend.
Diese Aussage ist zwar richtig, aber man muss sie im Kontext sehen.
Auch Wasser kann tödlich sein, wenn ich mir 15 Liter reinkippe.
Es gibt keine aktuellen Langzeitstudien, die erhöhtes Krebsrisiko bei Menschen feststellen konnten.
Es wurden hier wie immer lediglich Tierversuche gemacht und dazu absurd hohen Einnahmemengen genutzt.
Wenn man dies grob umrechnet, müssten Menschen z.B. jeden Tag literweise Cola Zero Trinken, damit Aspartam schädlich wirken würde.
Hier würde irgendwann auch schon wieder der Fall eintreten: Trinke ich 15 Liter Cola Zero, bringt mich der Wasseranteil zu erst um.
Die Folge lautet ja auch nicht: Wasser ist tödlich!
Meine Zusammenfassung:
Möchte ich nun Süßstoffe toll reden und sie jedem empfehlen?
NEIN!
Süßstoffe sind super stark verarbeitet und haben keine weiteren Nährwerte.
Sie sind offensichtlich nicht super gesund und haben im Prinzip keinen Mehrwert für unseren Körper.
ABER, schauen wir uns die aktuelle Situation und Alternativen an, sind sie meiner Meinung nach eine Option zum viel zu hohen Zuckerkonsum.
Statt 3 Würfel Zucker im Tee, kann man auch Süßstoff nehmen.
Diese kleinen Mengen am Tag, haben wissenschaftlich gesehen, keine negativen Auswirkungen auf den Körper.
Der Appetit wird nicht angeregt, jedoch neigen Leute häufig dazu mehr zu Essen, wenn es zuckerfrei ist.
Also auch hier muss aufgepasst werden.
Wichtig!!
Wenn man unter Stoffwechselstörungen leidet, sollte man dies unbedingt mit dem Arzt checken.
Ein Beispiel: Phenylketonurie.
Hier wäre das Phenylalanin im Aspartam schädlich!
Daher steht auf Produkten mit Aspartam der Hinweis: Enthält eine Phenylalaninquelle
Meine Empfehlungen am Ende des Tages lauten:
Versuche dich ausgewogen und gesund zu ernähren.
Wenn du Proteinquellen und Ballaststoffe bei deinen Mahlzeiten dabei hast, kannst du auch deinen Blutzuckerspiegel konstanter halten.
Süßstoff ist keine perfekte Lösung, allerdings eine gute Alternative zum Zucker!
Süßstoff ist nachweislich nicht bedenklich für den menschlichen Körper, solange man es mit der Dosis nicht maßlos übertreibt.
Wenn man also die gezuckerten Snacks und Sachen wie Zucker im Kaffee durch Süßstoffalternativen ersetzt, kann dies enorm helfen.
Wir sparen einige Kalorien und haben keine Blutzuckerschwankungen.
Es gilt also wie immer, was haben wir überhaupt für Alternativen?
Wenn es für dich möglich ist deinen Quark mit Banane und Himbeeren zu süßen, vergiss Zucker, Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe.
Dann greife zu den natürlichen vollwertigen Produkten, welche im Nährstoffpaket kommen.
Übrigens das Süße-Empfinden kann trainiert und beeinflusst werden.
Fahre das Niveau an Zucker, Süßstoffen etc. immer ein bisschen weiter runter und dein Körper gewöhnt sich auch daran.
Wenn dir Obst zu sauer schmeckt, solltest du definitiv etwas in die Richtung tun 😉
Sportliche Grüße!!
Dein Coach Alex